Vielfach mit Argwohn betrachtet und als fremdartiger Eindringling empfunden, hat die meist aus Holz gebaute Baracke eine lange, wenn auch bisher kaum bekannte Geschichte. Der weltweit verbreitete Gebäudetyp, dem das Temporäre eines Zelts innewohnt, der aber durchaus langlebig sein kann, ist ein höchst effizientes Bauwerk. Es kann mit einfachsten Mitteln und ungelernten Arbeitskräften schnell errichtet, rasch wieder zerlegt und vielfältig, universell und mobil eingesetzt werden. In ihren Anfängen im späten 16. Jahrhundert als standardisierte Unterkunft gedacht, wurde die Baracke im 19. Jahrhundert zu einem serienmässig hergestellten Produkt der militärischen und zivilen Mobilmachung, das Vertriebenen, Katastrophenopfern, Soldaten oder Gefangenen sofortigen Schutz bietet. Die Baracke hat den politischen Raum der Moderne entscheidend mitgeprägt.
The Barrack, 1572-1914 zeichnet fast 350 Jahre Baracken-Geschichte bis 1914 nach, das Jahr, das sich als Wendepunkt in ihrer Wahrnehmung weg von der pragmatischen Notunterkunft und hin zur unheimlichen Zwangsbehausung erweist. Reich illustriert mit mehr als 250 Abbildungen, zeigt es die Traditionen des Barackenbaus und den technologischen Erfindungsreichtum seiner Gestaltung durch die Jahrhunderte.