Wenn nach Vorbildern für eine gelungene Wohnbaupolitik gesucht wird, landet man über kurz oder lang immer im Roten Wien. Sein Mythos ist nach wie vor ungebrochen und verdankt sich der anhaltenden politischen Einsicht der Wiener Kommune, dass Wohnen eine gesellschaftliche Aufgabe ist und nicht allein dem Markt überlassen werden darf.
Vor diesem Hintergrund und dem enormen Bevölkerungswachstum der österreichischen Hauptstadt, mit dem aktuell eine rege Bau- und Entwicklungstätigkeit einhergeht, wird in dieser Ausgabe am Beispiel Wien ganz allgemein der Status quo des Wohnbaus thematisiert. Wenn heute Wohnraum bauen, dann wie? Entsprechen monofunktionale Typologien und die funktional-räumliche Trennung von Leben und Arbeiten noch unseren Lebensrealitäten? Wie sozial ist sozialer Wohnungsbau? Diese und viele andere Fragen zur Zukunftsperspektive des (Wiener) Wohnbaus beantwortet ARCH+ 244 anhand von Essays, Projektvorstellungen und Gesprächen mit Akteur*innen des Wiener Wohnbauwesens.