Genau 100 Jahre, nachdem Mussolini im Herbst 1922 die Macht ergriff, und in einem Moment, in dem die Erben des Faschismus wieder an die Macht streben, erscheint die zweite, überarbeitete Auflage des Überblickswerks Städtebau für Mussolini. Auf der Suche nach der neuen Stadt im faschistischen Italien.
Nirgendwo in Europa vor dem Zweiten Weltkrieg wurden so viele einschneidende städtebauliche Veränderungen durchgeführt wie im faschistischen Italien. Das Buch präsentiert zunächst die umfangreichen, von Besuchern oft übersehenen Projekte im Großraum von Rom, den radikalen Umbau der ewigen Stadt, das "Neue Rom“ auf den idealisierten Fundamenten der Antike und des päpstlichen Rom sowie die Gründung von neuen Dörfern und Städten in den trockengelegten pontinischen Sümpfen im Südosten der Stadt. Ebenso werden Projekte in anderen Städten Italiens und in den Kolonien, dem "italienischen Ausland“ vorgestellt. Mussolini hat das Potenzial des Städtebaus als Herrschaftsinstrument erkannt, seine wichtigsten Reden dazu sind in dem Buch abgedruckt.
Systematisch zeichnen die Autoren die Entwicklung der städtebaulichen Debatten, die geplanten, gebauten oder zum Teil wieder verworfenen Projekte und die komplexe Auseinandersetzung mit der Moderne in den verschiedenen Phasen des Mussolini-Regimes von 1922 bis 1943 nach. Das Buch analysiert die Charakteristik des italienischen Städtebaus im Kontext der anderen Diktaturen in Europa und arbeitet Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus. Es entsteht ein differenziertes Bild, das nicht bei einer formalen Betrachtung haltmacht, sondern den Städtebau im ideologischen, politischen, sozialen und wirtschaftlichen Kontext interpretiert.
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