Alexander Karrasch arbeitet die ideologischen, philosophischen und gesellschaftspolitischen Hintergründe der Bemühungenum einen eigenen architektonischen Stil in der frühen DDR bis zum Tod Stalins (1953) heraus.
Wie konnte in der jungen DDR eine neue Architektursprache des sozialistischen Realismus ausgerechnet auf Grundlage des überkommenen Formenbestandes des Klassizismus entwickelt werden? Für die gesellschaftspolitischen Eliten der SBZ/DDR in den 1950er Jahren dienteArchitektur unmittelbar dem Aufbau einer neuen sozialistischen Gesellschaft. Die Baukunst sollte ihrem 'Inhalt nach sozialistisch' und ihrer 'Form nach national' sein, wofür das 'historische Erbe' und die 'deutsche Architektur' als Bezugspunkt gewählt wurden. Der Ansatz ist umso überraschender, alsviele Bauschaffende wie Hermann Henselmann oder Hanns Hopp in der modernen Architektur verankert waren. Unter dem Begriff 'Nationale Bautradition' erfasst die historische Analyse von zeitgenössischen Texten und Quellen den grundierenden Diskurs.
Alexander Karrasch studierte Geschichte, Politik und Kulturwissenschaft an den Universitäten Regensburg und Luzern. 2007–2012 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Regensburg. Forschungsschwerpunkte sind Stadtforschung, DDR-Geschichte und politische Ikonografie.
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