Der Baukasten, entstanden aus den pädagogischen Vorstellungen des frühen 19. Jahrhunderts, wurde etwa 100 Jahre später, in der Moderne, zu einem Topos der Architektur. Die Bezugnahme auf das Spielen des Kindes versprach, die "Kulturhemmung" (Hermann Finsterlin) zu überwinden und zu neuen Ausdrucksformen zu finden.
Viele Protagonisten der modernen Architektur des frühen 20. Jahrhunderts haben sich daher mit dem Baukasten beschäftigt und eigene Versionen entwickelt. Ihre Baukästen sind Bilder des Bauens, denn die pragmatischen Ziele, seien sie in der Spielzeug-, in der Bauindustrie oder sogar in der Gestaltung von Bühnenbildern gelegen, wurden meist nicht erreicht. Vielmehr spiegeln sich in ihnen Denkweise und Entwurfspraxis der jeweiligen Architekturauffassung wider.
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